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Kaizen-Prinzip: Das Streben nach Verbesserung

Das aus dem Japanischen stammende Wort Kaizen setzt sich aus den Begriffen „kai“ (Veränderung, Wandel) und „zen“ (zum Besseren) zusammen und bezeichnet eine Methode zur kontinuierlichen Verbesserung von Tätigkeiten, Abläufen, Verfahren oder Produkten durch alle Mitarbeiter eines Unternehmens. Das Kaizen-Prinzip kann daher dem Lean Management zugeordnet werden.   

Unterschied zwischen dem Kaizen-Prinzip und BPR

Im Vergleich zum Business Process Reengineering (BPR), welcher radikale Veränderungen in kurzer Zeit umsetzen möchte, beschreibt das Kaizen-Prinzip die kontinuierliche Verbesserung in kleinen Schritten unter Einbeziehung aller Mitarbeiter. Der Fokus des Kaizen-Prinzip liegt dagegen auf der kontinuierlichen Qualitätssteigerung und Kostensenkung und wird daher als integraler Bestandteil des Qualitätsmanagements gesehen.

Welche Ziele lassen sich mit dem Kaizen-Prinzip erreichen?

Alle Maßnahmen des Kaizen-Prinzips zielen im Wesentlichen auf eine höhere Kundenzufriedenheit ab. Diese soll durch drei Faktoren erreicht werden:

  • Kostensenkung,
  • Qualitätssicherung,
  • Schnelligkeit (Zeiteffizienz)

Wichtig ist, dass alle Mitarbeiter und Unternehmensbereiche beteiligt sind. Nur so können die Verbesserungen im Sinne des Kaizen-Prinzips über alle Ebenen hinweg wirksam werden.

Die 5 Säulen des Kaizen-Prinzips

Das Kaizen-Prinzip beruht auf diesen fünf Grundprinzipien, die den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) in Gang setzen.

Prozessorientierung

Statt nur auf das Ergebnis zu schauen, steht beim Kaizen-Prinzip vor allem der gesamte Prozess im Fokus. Dieser wird dokumentiert und analysiert, um den Prozess-Standard kontinuierlich zu optimieren und auf diesem Weg letztlich auch den Gewinn zu maximieren.

Kundenorientierung

Das Kaizen-Prinzip unterscheidet zwischen externen und internen Kunden. Zu den internen Kunden zählen beispielsweise andere Abteilungen, die bei der Herstellung des Produkts involviert sind. Werden bei der Weiterverarbeitung zum Beispiel Mängel am Produkt identifiziert, wird dies rückgemeldet, um Folgefehler zu vermeiden. Um die Kundenzufriedenheit zu maximieren, ist eine transparente und störungsfreie Kommunikation an diesen Schnittstellen unerlässlich.

Qualitätsorientierung

Die Qualitätssicherung und -steigerung hat im Kaizen-Prinzip eine hohe Bedeutung. Aufwendige Messverfahren, permanente Kontrollen und definierte Kennzahlen sollen die Qualität konstant auf einem hohen Niveau halten.

Kritikorientierung

Beim Kaizen-Prinzip gilt: Kritik ausdrücklich erwünscht! Denn solches Feedback dient der kontinuierlichen Verbesserung. Jeder Mitarbeiter darf und soll Vorschläge einbringen, die die Führungsebene auch konstruktiv aufnimmt und entsprechend verwertet.

Standardisierung

Verbesserungen, die umgesetzt wurden und sich bewährt haben, werden als Standard eingeführt. Erst wenn ein solcher Standard etabliert wurde, wird eine weitere Verbesserung angestrebt.

Auf welchen Methoden basiert das Kaizen-Prinzip?

Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Methoden innerhalb des Kaizen-Prinzips:

5S

Die 5S sind eine Methode aus dem Lean Management und eine grundlegende Methode des Kaizen-Prinzips. Die 5S bestehen aus diesen fünf aufeinander aufbauenden Schritten:

  • Sortieren (Seiri)
  • Systematisieren (Seiton)
  • Säubern (Seiso)
  • Standardisieren (Seiketsu)
  • Selbstdisziplin (Shitsuke)

Mehr dazu erklären wir in unserem Beitrag „Die 5S-Methode“.

Die 7 Muda

Mit den 7 Muda werden sieben Arten der Verschwendung identifiziert, die als typische Verlustquellen gelten. Diese sind im Detail:

  • Muda durch Überproduktion
  • Muda durch Wartezeit
  • Muda durch überflüssigen Transport
  • Muda durch Herstellung fehlerhafter Teile
  • Muda durch überhöhte Lagerhaltung
  • Muda durch unnötige Bewegung
  • Muda durch ungünstigen Herstellungsprozess

Mehr Infos erhalten Sie in unserem Beitrag „Die sieben Muda“.

Die 7M-Checkliste

Die 7M-Cheliste beinhaltet die wichtigsten Faktoren, die regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden müssen:

  • Mensch
  • Maschine
  • Material
  • Methode
  • Milieu/Mitwelt
  • Management
  • Messbarkeit