Die 5 Lean-Prinzipien

Die Ideen der Lean-Prinzipien und des Lean Managements wurden bereits nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan geboren mit dem Leitgedanken, die damals knappen Ressourcen optimal zu nutzen.  Anfang der 90er-Jahre begann in der Automobilindustrie die Suche nach Wegen zur Verbesserung der Produktionsqualität und -effizienz. Vor allem Toyota gilt hier als Vorreiter. Die Prinzipien des Lean Managements (auch Lean Thinking oder im industriellen Umfeld Lean Production genannt) sollen Werte schaffen, ohne Verschwendung von Zeit, Ressourcen und Stoffen zu verursachen. Hierzu ist es erforderlich, die notwendigen Aktivitäten und benötigten Materialien optimal aufeinander abzustimmen.

Das steckt hinter den 5 Lean-Prinzipien

In diesem Beitrag werden die 5 Lean-Management-Prinzipien erläutert, die die Leitlinien für die Überprüfung des bestehenden Systems bilden.

1. Den Wert aus Sicht des Kunden definieren

Das erste der Lean-Prinzipien besagt, genau zu prüfen, was produziert werden soll, und die Produkte exakt auf die Bedürfnisse des Kunden abzustimmen. Der Kunde soll sein individuelles Produkt in der bestmöglichen Qualität zu einem adäquaten Preis, zur richtigen Zeit und am für ihn richtigen Ort erhalten.

2. Den Wertstrom identifizieren

Das nächste der Lean-Prinzipien sieht vor, alle Prozesse detailliert zu betrachtet, die für die Erstellung der Leistungen vom Rohmaterial bis zum Kunden notwendig sind. Der Wertstrom beschreibt dabei alle Aktivitäten, die zur Herstellung des Produktes erforderlich sind. Alle anderen, nicht benötigten Aktivitäten müssen im Prozess eliminiert werden, um Verschwendung zu vermeiden, die Ausrichtung an den Kundenbedürfnissen zu optimieren und alle Ressourcen effizient zu nutzen.

3. Das Fluss-Prinzip umsetzen

Das Fluss-Prinzip beschreibt die Gestaltung der Produktion als kontinuierlichen und geglätteten Ablauf. Zwischenlager und Pufferbestände führen zu Kosten. Voraussetzung für eine flexible, auftragsbezogene und effiziente Steuerung der Fertigung ist die Beseitigung von Engpässen, die Harmonisierung der Produktion und die Ausrichtung dieser auf den Wertstrom.

4. Das Pull-Prinzip einführen

Die Auslastung der Maschinen erfolgt nicht nach der maximalen Kapazität, sondern es wird erst dann produziert, wenn der Kunde bestellt oder die Bestände ein Minimum erreicht haben. Beim vierten der fünf Lean-Prinzipien, auch Pull-Prinzip genannt, zieht man vom Kunden aus gesehen die Produkte durch die Fertigung, anstatt sie durch Planungsvorgaben in die Produktion zu drücken, um eine 100-prozentige Liefertreue zu erreichen. Zum einen entfällt die Lagerung von Teilprodukten und Fertigwaren und der damit verbundene Such- und Transportaufwand, zum anderen kann die Fertigung auch personell entlastet werden.

5. Perfektion anstreben

Der letzte Schritt innerhalb der fünf Lean-Prinzipien beschreibt das kontinuierliche Streben nach Perfektion, denn laut dem Lean-Management-Gedanken bedeutet Stillstand Rückschritt. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) soll Mitarbeiter fortlaufend auffordern, Abläufe zu hinterfragen und Ideen einzubringen, um nicht in alte Verhaltensweisen und schlechte Gewohnheiten zurückzufallen.